Loveparade 2010

Es sollte ein fröhliches Fest werden, doch endete das Ganze in einer Tragödie - die Loveparade 2010 in Duisburg.

Eigentlich wäre ich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub gewesen, sodass es eine mega spontane Aktion war, dass ich ebenfalls in Duisburg war. Freunde riefen mich morgens an und leisteten echte Überzeugungsarbeit, bis ich schließlich zusagte. Wir trafen uns gegen 14 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof, die Stimmung war gut, das Wetter war super, es schien ein perfekter Tag zu werden. Ohne einen Schimmer zu haben, wo sich das Gelände befand gingen wir los. Immer der Masse nach, wird schon richtig sein. Irgendwann kamen wir jedoch nicht weiter, die Polizei hatte eine Sperre eingerichtet " Wenn die Massen vor dem Gitter sich aufgelöst haben, geht es weiter" so hieß es. Irgendwann ging es dann auch weiter, nur die Masse wurde nicht weniger.
Als die Sperre aufgelöst wurde, verloren wir einen Teil unserer Gruppe, also waren wir nur noch zu zweit. Wir freuten uns zunächst es durch die Absperrung geschafft zu haben, bis es in einem Tunnel plötzlich nicht mehr weiter ging. "Ganz schön eng" dachten wir uns zunächst noch. Doch als die Menschen immer mehr und die Luft immer weniger wurde, bekamen wir es doch langsam mit der Angst zu tun. Als wir dann Menschen sahen, die Plakatwände und Lichtmasten hoch kletterten, dachten wir auch nur noch daran "bloß weg hier". In unserer Panik entdeckten wir eine Treppe, wo Security Männer schon bewusstlose Menschen hochzog. Wir entschieden uns dann allerdings gegen die Treppe und für einen Hang. Was sich hinterher als richtig erwies, denn an dieser Treppe haben 14 Menschen ihr Leben verloren..
Erst viel später erfuhren wir von den ersten Todesopfern. Klar, dass wir nach dieser Nachricht nur noch nach Hause wollten. Aber wie? Der Bahnhof war zeitweise komplett gesperrt. Die angeforderten Buse total überfüllt.
Es war fast halb 5 als ich in meinem Bett lag. "scheiß Tag" dachte ich.
Erst als ich am nächsten Tag die ersten Bilder von der "Massenpanik" sah, wurde mir bewusst, was für ein Glück ich hatte und was sich dort für eine Tragödie abgespielt hatte.
ich brauche wahrscheinlich nicht mehr erzählen, wie scheiße das ganze organisiert war.
Ich finde es mehr als beschämend, dass keiner die Schuld auf sich nehmen will, keiner Verantwortlich ist.

In Gedanken bin ich bei den Opfern und Angehörigen.

Rave on.